Trockenrasenpflege durch Feuer im Nationalpark Unteres Odertal

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Trockenrasenpflege durch Feuer im Nationalpark Unteres Odertal

Criewen – Seit einigen Jahren wird im Nationalpark Unteres Odertal erfolgreich Feuer zur Aufwertung von Biotopen eingesetzt. Die positiven Effekte der vergangenen Jahre sollen auf einer weiteren Fläche in den Galower Bergen ausgedehnt werden. Der diesjährige Einsatz bei Stützkow wird in Auftrag der Nationalparkverwaltung von Spezialisten mit praktischer Erfahrung im Umgang mit Feuer zur Biotoppflege durchgeführt.

Die im Nationalpark mittlerweile gängige Praxis Trockenhänge durch den Einsatz von Feuer zu pflegen soll auch in diesem Spätwinter wieder Anwendung finden. Erneut gilt es auf den „Galower Bergen“ westlich von Stützkow die durch unzureichende Nutzung aufgelassenen wertvollen Flächen wieder für die Beweidung durch Schafe und Ziegen vorzubereiten.

In der Vergangenheit konnten sich konkurrenzstarke Arten wie zum Beispiel das Land- Reitgras (Calamagrostis epigejos) ausbreiten. Dies führte zu einer Artenverarmung auf den sonst sehr blütenreichen Standorten. Die vorkommenden Lebensgemeinschaften aus seltenen Tier- und Pflanzenarten sind auf bestimmte Lebensraumbedingungen angewiesen, welche durch den kontrollierten Feuereinsatz wiederhergestellt werden sollen. Zudem unterliegen die vorhandenen Biotope einem europaweiten Schutzstatus (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie), nach der auch die gesetzliche Verpflichtung des Erhalts besteht.

Da sich das Feuer mit dem Wind über die Fläche bewegt, entsteht keine große Hitzewirkung im Boden. Somit sind die meisten Überwinterungsstadien von Insekten oder Spinnen geschützt. Auf einer benachbarten Fläche, welche im Februar 2017 abgebrannt wurde, konnten in der sich anschließenden Vegetationsperiode mehrere Exemplare der Weißen Braunelle (Prunella laciniata) nachgewiesen werden. Diese Art ist nach der Roten Liste in Brandenburg vom Aussterben bedroht und aktuell ist im Land nur ein weiterer Standort bekannt.

Der bewusste und kontrollierte Einsatz von Feuer zur naturschutzfachlich motivierten Weide- und Landschaftspflege ist auch im deutschsprachigen Raum keine Neuheit und wird seit den 1970er Jahren angewendet und beschrieben. In den letzten Jahren gab es zahlreiche Untersuchungen, welche die Eignung des Feuers zum Erreichen bestimmter naturschutzfachlicher Ziele bestätigen.

Der Feuereinsatz bei Stützkow wird in Auftrag der Nationalparkverwaltung von Spezialisten mit praktischer Erfahrung im Umgang mit Feuer zur Biotoppflege durchgeführt. Zur Vorbereitung der Flächen wurden durch die Naturwacht bereits ausreichend breite Brandschutzstreifen angelegt. Während der Vorbereitungen wurden sowohl der Flächeneigentümer als auch die betroffenen Behörden mit einbezogen. Damit die Flächen vorher ausreichend abtrocknen können, ist im Vorfeld eine möglichst mehrtägige Witterungsphase ohne Niederschläge und mit leichtem Wind notwendig.

Kontakt: Tim Bornholdt
Telefon: 03332 2677 256

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