Beobachtungstipp: Störche – Der Frühling kommt auf langen Beinen

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Die ersten Störche, auch gern als Symbol des Frühlings gesehen, sind im Nationalpark angekommen. Das Geklapper ist zu hören und die großen schwarz-weißen Vögel mit den leuchtend roten Beinen sind schon von weitem zu erkennen. Sie stolzieren durch feuchte Wiesen und geben uns damit das Zeichen: Der Frühling ist da, es wird wieder wärmer.

Der Weißstorch ist ein waschechter Kulturfolger und hat sich sehr gut an eine von Menschen bewohnte und bewirtschaftete Landschaft angepasst. Weißstörche nisten in Deutschland vor allem auf Hausdächern, Schornsteinen oder extra für sie angelegten Storchenmasten. Dass die Vögel in einer vom Menschen nicht veränderten Landschaft auf Felsklippen oder großen Einzelbäumen nisten, hat hier wohl kaum schon jemand gesehen. Die weitläufige Auenlandschaft im unteren Odertal bietet Störchen einen reich gedeckten Tisch, vor allem Amphibien, Reptilien, Mäuse und große Insekten gehören zur Nahrung der Weißstörche.

Es gibt aber noch einen anderen viel seltener beobachteten Storch in Deutschland, den Schwarzstorch. Der Name ist Programm: bis auf Bauch und Brust ist sein Gefieder schwarz gefärbt, mit einem grünlichvioletten Metallglanz. Beide Storchenarten verbringen den Winter überwiegend in den Savannenlandschaften Afrikas. Zurück bei uns bevorzugt der Schwarzstorch aber große Laub- oder Mischwälder in Gewässernähe ohne menschliche Aktivitäten zum Brüten. Das machte ihn lange Zeit zu einem sehr seltenen Geist des Waldes, den kaum jemand zu Gesicht bekam. Aber dank großer Schutzgebiete wie dem polnischen Cedynia Landschaftsschutzpark, in direkter Nachbarschaft des Nationalparks Unteres Odertal, wachsen die Bestände der Schwarzstörche wieder leicht an.

Unser Geheimtipp

Zur Zeit herrschen optimale Bedingungen, sowohl Weiß- als auch Schwarzstörche in der Auenlandschaft zwischen Zützen und Stützkow zu beobachten! Vor allem in Polder A wurde der Schwarzstorch kürzlich gesichtet. Noch sind große Teile des Nationalparks überflutet und in den zahlreichen Flachwasserbereichen gibt es für beide Störche ein reiches Nahrungsangebot. Besonders am frühen Vormittag und späten Nachmittag stehen die Chancen recht gut, die großen Vögel vom Deich aus sehen zu können.

Mit einem Fernglas ausgestattet können Sie die Tiere gut beim Fangen Ihrer Beute beobachten. Dabei nehmen Schwarzstörche übrigens viel eher Fisch, um der Konkurrenz der schwarzweiß gefiederten Nachbarn zu entgehen. Der Blick in die Aue lohnt zu dieser Zeit aber auch für viele andere Gäste: Watvögel machen auf ihrem Zug Rast im Odertal, um hier noch einmal Kraft zu tanken, bevor die letzte Etappe sie zu ihren weiter nördlich gelegenen Brutgebieten führt.

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