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NABU Präsident Jörg-Andreas Krüger in der Blumberger Mühle

Die Blumberger Mühle führte am 22. April 2022 zusammen mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und seinem Projektpartner, der Teichwirtschaft Blumberger Teiche, wieder einen Störbesatz an der Oder durch. Damit feiert der Störbesatz in der Oder sein 15. Jubiläum! Eine denkwürdige Zeitspanne, denn mit 15 Jahren werden die Baltischen Störe erstmals geschlechtsreif. Es ist also wahrscheinlich, dass bald die ersten Rückkehrer der insgesamt 3,5 Millionen ausgesetzten Störe in die Oder zurückkommen, um zum Bestandsaufbau selbst beizutragen.

Los ging es an der Teichwirtschaft Blumberger Mühle, wo die Jungstöre in den letzten drei Monaten auf eine Länge von etwa 10 cm heranwuchsen. Fertig in Containern verladen ging die Reise erstmal mit dem Auto Richtung Oder, wo die 500 Jungstöre u. a. vom NABU Präsident Jörg-Andreas Krüger, dem stell-vertretende Nationalparkleiter Unteres Odertal Herrn Dr. Michael Trautenhahn und Dr. Jörn Gessner Projektleiter vom Leibniz-Institut Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei behutsam in die Oder gesetzt wurden. Die Jungstöre werden sich jetzt noch etwa ein Jahr in der Oder aufhalten, bevor sie Richtung Ostsee abwandern. In etwa 15 Jahren werden dann hoffentlich die ersten Tiere aus diesem Bestand mit Erreichen ihrer Geschlechtsreife zum Laibchen zurückkehren. Hier werden sie den Grundstock einer neuen, sich selbst er-haltenden Population in Deutschland bilden. Voraussetzung dafür ist, dass der Baltische Stör dann noch geeignete Laichgründe vorfindet.
Der geplante Oderausbau droht jedoch die Lebensräume wie Laichplätze und Nahrungshabitate in der Oder zu zerstören, welche der Stör, aber auch viele andere Fischarten für ihre Kinderstube dringend benötigen. So würde der Lebensraum anderer Fische und Wasserlebewesen durch den Ausbau wesentlich gestört, ohne eine belegbare Verbesserung für den Hochwasserschutz an der Oder.

Projekthintergrund:

Bis zum 19. Jahrhundert waren Störe in Deutschland weitverbreitet. Aufgrund von Überfischung, Flussverschmutzung und -verbauung sind sowohl der baltische als auch der europäische Stör heute in ihrem Bestand stark gefährdet oder gelten als ausgestorben. Seit 1996 gibt es Bestrebungen, Störe in Deutschland wieder anzusiedeln, die vom Bundesamt für Naturschutz gefördert wurden. Um dieses Vorhaben zu unterstützen, wurde unter Mitarbeit des IGB 2010 ein „nationaler Aktionsplan“ zur Wiederansiedlung des Störs erarbeitet. Ziel der Bestrebungen ist es sich selbst erhaltende Bestände der heimischen Störe in unseren Gewässern zu sichern.
Seit Ende 2013 unterstützt der NABU Bundesverband diesen Plan. In der Teichwirtschaft des NABU-Zentrums Blumberger Mühle werden sowohl zukünftige Elterntiere des Baltischen Störs als auch Jungfische für die Auswilderung in der Oder herangezogen. Über DBU-Förderprojekte in den Jahren 2014/15 und NABU-Eigenmittel konnte die dafür notwendigen Vorarbeiten an der Teichwirtschaft Blumberger Mühle realisiert werden, die nachfolgend in einem EMFF Projekt des Landes Brandenburg weiter ausgebaut und optimiert werden. Das Störprojekt und die notwendigen begleitenden Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen sind ein zentraler Bestandteil des Bildungs- und Informationsangebotes im NABU Erlebniszentrums Blumberger Mühle. Besucher können im Aquarium junge Störe beobachten und heranwachsen sehen und sich über die Biologie des Urzeitfisches, seine Gefährdung sowie das Wiederansiedlungsprojekt informieren.

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