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Wie wirken sich Wildnisentwicklung und Renaturierungsmaßnahmen auf die Tierwelt aus? Welche Lebensräume fördern die Artenvielfalt besonders effektiv? Im Rahmen des Projekts „Ökoakustik – Überwachung der biologischen Vielfalt mithilfe passiver akustischer Audiorekorder“ gehen wir genau diesen Fragen nach – auch im Nationalpark Unteres Odertal, einem einzigartigen Schutzgebiet an der Oder mit großer ökologischer Bedeutung.
Ziel des Projekts
Die Ökoakustik nutzt moderne Audiotechnik, um Tiere anhand ihrer Laute systematisch und langfristig zu erfassen. Durch den Einsatz passiver akustischer Rekorder lassen sich Vögel, Insekten und Fledermäuse identifizieren, ohne sie zu stören. Die kontinuierliche Datenerfassung ermöglicht:
- die Bewertung von Renaturierungsmaßnahmen,
- den Vergleich zwischen naturnah gestalteten Flächen und Kontrollflächen,
- und die langfristige Überwachung der Artenvielfalt.
Im Untersuchungszeitraum werden alle 15 Minuten einminütige Tonaufnahmen gemacht – rund um die Uhr. Dank automatisierter Geräte mit langer Laufzeit kann die Störung durch Wartungsarbeiten auf ein Minimum reduziert werden.
Lebensräume im Fokus: Vielfalt im Wandel
Im Nationalpark Unteres Odertal stehen zwei markante Lebensraumvergleiche im Mittelpunkt:
- Junger Auwald vs. alter Auwald – Wie unterscheiden sich jüngere, renaturierte Waldbereiche in ihrer akustischen Artenzusammensetzung von alten, eingewachsenen Auwäldern?
- Mähwiese vs. Röhricht – Wie wirken sich unterschiedliche Formen der Feuchtwiesen- und Ufervegetation auf das Vorkommen von Insekten und Vögeln aus?
Diese Lebensräume beherbergen eine Vielzahl geschützter Arten, wie das Tüpfelsumpfhuhn und den Wachtekönig oder verschiedene Heuschreckenarten. Im Frühjahr wurden schwerpunktmäßig Vogelarten akustisch erfasst, während im Sommer auch Insekten und Fledermäuse hinzukommen.
Warum Ökoakustik?
Die akustische Überwachung bietet viele Vorteile: Sie ist kosteneffizient, nicht-invasiv und liefert objektive Daten über längere Zeiträume. So lassen sich Veränderungen im Artenbestand frühzeitig erkennen und wissenschaftlich fundierte Aussagen über die Wirksamkeit von Naturschutzmaßnahmen treffen.
Mit dem Projekt leisten wir einen Beitrag zum besseren Verständnis ökologischer Prozesse und zur Förderung der Biodiversität im Nationalpark Unteres Odertal – denn wer genau hinhört, kann den Wandel der Natur erfassen.