Gruß vom Grus grus: Nationalparkpartner laden zur 11. Kranichwoche auch nach Mescherin

Foto: www.individuelle-fotoreisen.de
Beherbergung & Gastronomie
3. October 2016
Nationalparkhaus
27. October 2016
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Presseinformation 5. Oktober 2016

Termin: Samstag, 8. Oktober
Zeit: 6.30 bis 20.30 Uhr (öffentliche Sitzung)
Treff: 16307 Mescherin

Kontakt: Dorotheenhof, Untere Dorfstraße 13, Telefon: +49 (0) 33332 807 26

Mescherin – Besonders gut sind derzeit rastende Kraniche im Nationalpark Unteres Odertal vom Aussichtsturm Mescherin zu beobachten. Bis zu 12.000 Vögel sind es aktuell. Im Staffelder Polder, durch Deichöffnung wiedervernässt, rasten bis zu 3.500 Grus grus, wie der lateinische Klassifizierungsname lautet. An der 11. Kranichwoche beteiligen sich der Dorfverein Mescherin, der Dorotheenhof, der Reiterhof am Oderstrom und die evangelische Gemeinde des Dorfes mit einem vielfältigen Festprogramm. Früh aufstehen muss, wer am Morgen des Kranichtags in Mescherin auf die erste Exkursion mit einem Ornithologen zum „Kranicherwachen“ gehen möchte. (6.30 Uhr, Treffpunkt am Campingplatz). Um 11.00 Uhr beginnt das Festprogramm mit der Eröffnung der Ausstellung „Kraniche über Mescherin“. Mescheriner zeigen ihre Fotos zum Thema im Infozelt auf dem Dorotheenhof. Es gibt Kremserfahrten zu den Fraßplätzen der Kraniche, Fototermine, Minikino und ganztägig Führungen mit fachkundiger Begleitung. Vom Traum des Fliegens und endloser Weite.

Um 15.00 Uhr können sich Besucher am Oderufer des Dorotheenhofs in Qui Gong üben. Ein besonderer Höhepunkt des Kranichtags beginnt um 17.00 Uhr in der denkmalgeschützten Dorfkirche mit dem literarisch-musikalischen Programm „Vom Traum des Fliegens und endloser Weite“. Regionalkantor Daniel Debrow musiziert zu den Texten, die die Schriftsteller Andrea Beutel und Rainer Pick vortragen. Ab 19.30 Uhr zeigt der mehrfach preisgekrönte Naturfotograf Dieter Damschen aus Waddeweitz seine Fotos von Kranichen, die er auf Reisen quer durch Europa aufgenommen hat, im Dorotheenhof. Auch auf dem Reiterhof am Oderstrom gibt es besondere Angebote zum Kranichtag. Dort kann man ab 11.00 Uhr Reiten oder sich auf Pferden führen lassen. Große und kleine Leute können Kraniche basteln. Am gemütlichen Lagerfeuer auf dem schön geschmückten Hof endet dann der Mescheriner Kranichtag.

Vogel des Glücks
Der Graue Kranich (Grus grus) ist von Mittel- und Nordeuropa bis nach Ostasien verbreitet. Er gilt in allen Erdteilen über Länder- und Glaubensgrenzen hinweg als Vogel des Glücks, der Weisheit und der Wachsamkeit. Dennoch sind viele der 15 auf der Welt vorkommenden Kranicharten gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. Brandenburg ist mit mehr als 1.600 Kranichpaaren, das sind fast ein Drittel aller Brutpaare in Deutschland, nach Mecklenburg-Vorpommern das wichtigste Verbreitungsgebiet. Die höchsten Brutbestände finden sich in den seen- und moorreichen Landschaften Nordostbrandenburgs, vor allem im Nationalpark Unteres Odertal, im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und im Naturpark Uckermärkische Seen. In den letzten Jahrzehnten besiedelte der Kranich auch zunehmend renaturierte Bergbaufolgelandschaften in der Lausitz. Geeignete Brutbiotope sind Flachwasserbereiche in Mooren, Erlen- und Birkenbrüchen, an Seerändern und Teichen. Besonders bevorzugt werden störungsfreie Brutgebiete in Waldrandnähe. Für die Entwicklung der Kranichpopulation sind der Erhalt und die Wiederherstellung von Feucht- und Sumpfgebieten von zentraler Bedeutung. Aber auch die Entwicklung der Landwirtschaft spielt eine große Rolle, vor allem für durchziehende und rastende Kraniche. Innerhalb und im Umfeld der Linumer Teiche rasten alljährlich im Herbst bis zu etwa 80.000 Kraniche. Diesen größten binnenländischen Kranichrastplatz in Mitteleuropa, der auch für Gänse und Entenvögel von Bedeutung ist, sichert der Arbeitskreis Kranichschutz Rhin-Havelluch seit Jahren mit großem Erfolg. An traditionellen Rastplätzen steigt aufgrund des Zuzugs aus den östlichen und nördlichen Verbreitungsgebieten die Zahl rastender Kraniche stark an. Ab Mitte Oktober beginnt der Abzug ins Winterquartier. Die Kraniche Mittel- und Nordeuropas ziehen auf der westlichen Zugbahn über Frankreich nach Spanien, um in den Steineichen-Dehesas der Extremadura zu überwintern. Im Zuge immer milderer Winter verkürzen sich jedoch die Zugwege. Es verbleiben sogar immer mehr Kraniche in Mitteleuropa. Mittlerweile sind überwinternde Kraniche in Brandenburg die Regel. Aus den übrigen Wintergebieten kommen die Vögel je nach Wetterlage Mitte Februar bis Anfang März in die Brutgebiete zurück. Die rastenden Kraniche im Frühjahr sind hauptsächlich Tiere der skandinavischen Population. Kurz nach der Rückkehr und der Besetzung der Brutreviere beginnen die Kranichpaare mit der Balz. Das schmetternde Trompeten, ein Duett beider Brutpartner, und das Tanzen sind auffällige Verhaltensweisen, die vor allem der Reviermarkierung dienen.

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